Wie kann das St. Ursula Gymnasium in Brühl den Tsunami-Opfern helfen?




Zwei Projektvorschläge der Andherihilfe Bonn

Der Tsunami vom 26. Dezember 2005 hat unbeschreibliche Verwüstungen angerichtet, unzählige Menschenleben gekostet. Die Bilder stehen uns alle noch lebhaft vor Augen. Wir können die Toten nicht zum Leben erwecken, aber wir können helfen, dass die Überlebenden wieder einen neuen Anfang finden, wieder mit Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken können. Bei allen Bedürfnissen der Erwachsenen (z.B. Neuanschaffung von Booten und Netzen) dürfen die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nicht vergessen werden.


„Schüler helfen Schülern!“.

Projekt 1: Ausbildungschancen für Jugendliche

In 29 Fischerdörfern im Kanyakumari Distrikt, an der äußersten Südküste Indiens, arbeiten wir seit Jahren sehr erfolgreich mit der Coastal Peace and Development Society zusammen. Viele positive Veränderungen konnten hier bereits erreicht werden. Der Tsunami hat diese Dörfer besonders hart betroffen – in vielen Fällen steht kein Stein mehr auf dem anderen. Hier haben wir bislang Unterstützung zum Kauf neuer Boote und Netze zugesagt. Aber eine große Sorge bleibt: Die Jugendlichen, die sich derzeit in der Ausbildung befinden, befürchten, dass sie diese nun abbrechen müssen. Die Ausbildungsinstitute finden sich natürlich nicht in den Fischerdörfern, sondern in den nahe gelegenen Kleinstädten. Hier fallen sowohl Kursgebühren als auch Kosten für das Internat an. Und das jetzige Ausbildungsjahr geht bereits im April zu Ende. Was danach kommt, wissen die jungen Leute noch nicht. Wenn sie jetzt ihre Ausbildung abbrechen müssen, dann werden sie mitarbeiten, zum Familieneinkommen beitragen. Eine zweite Chance, die Ausbildung zu beenden, wird es für kaum einen von ihnen geben.
Hier wollen wir ganz gezielt helfen: Zunächst wird unser Partner, Father Charles Borromeo, mit den Ausbildungsinstituten verhandeln: Vielleicht werden die Kosten unter diesen besonderen Umständen reduziert. Darüber hinaus will Father Charles den 15 bedürftigsten Jugendlichen in jedem der 29 Dörfer einen Ausbildungszuschuss für ein Jahr anbieten. Er soll im Durchschnitt 200 Euro betragen. Dies wird ausreichen, dass sie ihre Ausbildung fortsetzen können. Einen Teil dieses Zuschusses sollen die jungen Leute dann später, wenn sie Arbeit und Einkommen gefunden haben, wieder zurück zahlen. So kann ein „Nothilfe-Fonds“ geschaffen werden, der es jungen Menschen aus armen Familien ermöglicht, eine gute Ausbildung zu absolvieren. 200 Euro werden für viele junge Menschen aus den Fischerdörfern im Tsunami-Gebiet über ihren ganzen weiteren Lebensweg entscheiden. Wir hoffen sehr, in möglichst vielen Fällen helfen zu können.
Hier könnten wir uns auch vorstellen, dass sich zu dem ein oder anderen Jugendlichen, der ein wenig Englisch spricht (und auch schreiben kann), ein lockerer Briefkontakt aufbauen ließe.


Projekt 2: Wiederaufbau einer Schule

In vielen Fällen sind die Zerstörungen so extrem, dass ganze Dörfer komplett wieder aufgebaut werden müssen, d.h. Bau von Häusern und Latrinen, Sicherstellung von Wasser- und Stromversorgung, Aufbau eines Gemeinschaftszentrums und einer Straße, Anschaffung neuer Boote und Netze, Förderung weiterer wirtschaftlicher Aktivitäten usw. Und es heißt auch: Neubau und Einrichtung einer Schule! Drei unserer sehr langjährigen und erfahrenen Partnern haben wir solch’ umfassende Wiederaufbauhilfe in Aussicht gestellt. Die Planungen sind in vollem Gange. Die indische Regierung hat zugesagt, die notwendigen Baugrundstücke zur Verfügung zu stellen, allerdings nicht zu dicht am Strand. Dies bedeutet aber, dass die Regierung zunächst mit den jetzigen Landbesitzern verhandeln muss, um die notwendigen Grundstücke zu erwerben. Also brauchen wir noch ein wenig Geduld. Mit ziemlicher Sicherheit können wir aber heute bereits sagen, dass wir mehrere Dörfer wieder aufbauen werden, d.h. auch einige Schulen.
Wenn sich die St. Ursula Schule in Brühl bereit erklärte, eine solche Schule aufzubauen, so könnten Schüler, Lehrer und Eltern „miterleben“, wie ihre Partnerschule wächst: Sicher würde unser indischer Projektpartner gerne regelmäßig Fotos und Fortschrittsberichte übersenden.