Brühler Schloßbote vom 31.5.2000
"Zweite Heimat" im Raumfahrtzentrum
St. Ursula Gymnasiasten trafen Gerhard Thiele
Brühl. Das Astronauten-Trainings-Zentrum der Europäischen Weltraumagentur ESA auf dem Gelände des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums DLR in Köln-Porz ist mittler- weile zu einer "zweiten Heimat" des St. Ursula Gymnasiums geworden.
Dorthin wurden die Schüler des Erdkunde-Kurses der Jahrgangsstufe 11 nun schon zum dritten Mal eingeladen: der Lohn für die erfolgreiche Teilnahme des Kurses am Flug des Space-Shuttles STS 99 mit dem Brühler Astronauten Gerhard Thiele im Februar diesen Jahres (wir berichteten). Damals durften die Schüler per Internet vom Gymnasium aus Bil- der aus dem Weltall bei der Shuttle-Crew für den Unterricht anfordern.
Anfang Mai hatte die Astronauten-Crew auf ihrer Tour durch Deutschland schließlich nach Köln-Porz eingeladen und das Ursula-Gymnasium gehörte mit dazu. Zusammen mit ihrem Erdkundelehrer Paul Lindner und H. Terstiege (Physik), der für die Kontakte mit der NASA verantwortlich war, konnten die Schüler die Astronauten endlich live aus nächster Nähe er- leben bei ihrem Bericht über den Shuttle-Flug im Februar.
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Die Deutschland-Tour führte auch ins St. Ursula-Gymnasium
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Die Präsentation von 3D-Aufnahmen führte nochmals den Zweck der Shuttle-Mission ein- dringlich vor Augen: die Erfassung der Erdoberfläche mit der heute höchstmöglichen Prä- zision. Dabei wechselten sich Thiele und seine Kollegin Janet L. Kavandi schichtweise mit Janice Voss und dem japanischen Astronauten Mamoru Mohri während des elftägigen Fluges ab, um den 60 Meter langen Radarmast zu kontrollieren und die halbstündigen Wechsel der Bänder mit den gespeicherten Daten vorzunehmen.
Aber nicht nur die 3D-Aufnahmen und spektakuläre Weltraumfotos faszinierten: mit dem Programmpunkt "Classroom in Space" wurde speziell den Schülern Gelegenheit gegeben, ihre Fragen an die Astronauten zu richten. Auf die Frage, ob es nicht langweilig an Bord sein könnte, antwortete Thiele, dass auch der letzte der über 170 Sonnenaufgänge im All für ihn viel zu früh gekommen sei. Jede freie Minute hätten die Astronauten dem Blick auf den blauen Planeten gewidmet, um Kontinente, Ozeane und Wolkenbilder in sich aufzu- saugen. Commander Kevin Kregel und seine zwei weiblichen und drei männlichen Welt- raumkollegen erfüllten dann auch genauso geduldig die vielen Autogrammwünsche der Schüler.
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