Kölner Stadtanzeiger vom 10. September 2002




Ein Fest rund ums Kabinett

Ein fröhlicher Tag im Zeichen von Max Ernst: Zum dritten Mal gab es in Brühl das "Sommerfest für Loplop".



von ULLA JÜRGENSONN

Brühl - Im und um das Max-Ernst-Kabinett hatte die Max-Ernst-Gesellschaft für Unter-
haltung und Attraktionen gesorgt, die natürlich alle mit dem Künstler und der Kunst zu
tun hatten. Vor allem die Kinder kamen auf ihre Kosten. Denn es gab eine ganze Reihe Pavillons, in denen man selber kreativ sein konnte - ein Angebot nicht nur für die Kleinen. "Da bist du platt" war das Motto bei Willi Frommberger. Der Brühler Künstler brachte seinen Gästen bei, wie man mit Hilfe der Radierpresse Materialdrucke herstellt. Allerlei Metallteile hatte er extra dafür gesammelt. Das Bild "Nordlicht am Niederrhein" inspirierte an einem anderen Stand zu Collagen, wer Tischlaternen basteln wollte, tat das unter dem Titel "Die Assistenten haben Licht im Bauch". Ein paar Meter weiter glaubte man sich schon beinahe in Frankreich: Dort wurde Boule gespielt, wie es Max Ernst auch getan haben soll. Wer mehr über den großen Sohn der Stadt Brühl erfahren wollte, konnte die Sonderpräsentationen im Kabinett anschauen oder sich mit Mitgliedern der Max-Ernst-
Gesellschaft unterhalten.



Einen ungewöhnlichen Beitrag zum Fest leistete die Jahrgangsstufe 13 des Ursula-Gym-
nasiums: Die jungen Leute brachten in der Galerie am Schloss ein Masken-Theater auf die Bühne. "Der Weg zur Eule" heißt das Stück, dessen surrealistischer Reiz den Zu-
schauern gefiel. Alles war selbst gemacht: Die Dialoge selbst geschrieben, die Masken selbst gebastelt, das Ganze selbst arrangiert und vertont. Das Meiste wurde im Kunst-
unterricht unter Leitung von Hugo Kroll erarbeitet, im Sportunterricht bei Thekla Schwel-
lenbach wurden die Bewegungsabläufe einstudiert.



Das Kleine Theater Brühl gab einen Einblick in seine nächste Produktion, eine Hommage an Lou Straus-Ernst. "Sollst je du sollst du Schwänin auf dem Ozean" heißt das Stück, das Ute Remus geschrieben hat. Stefanie Jezewski, Inge Zettler und Michael Berboth boten eine Text- und Toncollage zu Schwitters.



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