von Hannah Styrie
Literaturkurs des St.-Ursula-Gymnasiums führte mit großem Spaß das Lustspiel „Infügenie" auf
BRÜHL. Das war ein vergnüglicher Theaterabend, an dem Darsteller und Zuschauer gleichermaßen
Spaß hatten: Der Literaturkurs der Stufe 12 am St.-Ursula-Gymnasium führte unter der Leitung
von Wolfram Hardt das Lustspiel „Infügenie" von Horst Frings auf, eine frech-fröhliche Adaption
von Goethes „Iphigenie auf Tauris".
Im Götterhimmel ist einiges los: Aphrodite hat sich von Ares verführen lassen. Gatte Hephaistos
schäumt vor Wut, auch Athene ist entsetzt. Andere Götter wieder leiden ganz ungöttlich an
Altersbeschwerden oder fixen Iden. Wenigstens Apollon und Hermes versuchen, das Leben auf dem
Olymp einigermaßen in Schach zu halten, schließlich müssen sie ja den Menschen beweisen, dass
sie ihnen überlegen sind.
Da kommt ihnen Hephaistos' neueste Erfindung gerade recht. Mit dem „Infüg", einem unscheinbaren
Kasten mit vielen Knöpfen, kann man weit entfernte Orte beobachten und einen Blick auf
Geschehnisse in Vergangenheit und Zukunft werfen. So gerät die auf Tauris gefangen gehaltene
Iphigenie ins Blickfeld der Götter, die sich bald einen Spaß daraus machen, regelmäßig „in die
Glotze" zu gucken. Die flotte Rock'n' Roll-Einlage, zu der sie dadurch animiert werden, wurde
zu Recht mit einem Sonderapplaus bedacht.
Das Lotterleben auf dem Olymp haben die Schüler mit viel Improvisationstalent in Szene gesetzt.
Marvin Muvunyi amüsierte als selbstgefälliger Macho Hermes ebenso wie Gereon Helmes, der sich
als Apollon bestens bewährte. Höchst engagiert auch Andreas Berndhäuser als Hephaistos, der bei
seinen wutschnaubenden Auftritten immer die Lacher auf seiner Seite hatte. Lisa-Marie Schürmann
spielte Athene, die es mit der Moral ganz genau nimmt, Lena Butsch war die mit Pfeil und Bogen
bewehrte Artemis, die unbedingt ihr Standbild wiederhaben will.
Marion Schumacher fühlte sich in ihrer Rolle als naive Jungfrau Hebe sichtlich wohl; Desiree
Deiters als Iphigenie schlug sich respektabel beim Deklamieren der klassischen Verse. Für
Gelächter sorgten jedes Mal die Auftritte von Fabian Gromm, der mit Zahnpasta-Lächeln und
großer Geste in den Werbespots das Wundermittel „Clairosyl" anpries. Daneben bot das Stück
einer ganzen Reihe weiterer Schüler dankbare Rollen.
Die Licht AG hatte alle Hände voll damit zu tun, die verschiedenen Schauplätze auszuleuchten.
Wie viele Bettlaken für die Kostümierung dran glauben mussten, verschweigt das Programmheft,
das Marvin Muvunyi und Richard Legutke gestaltet haben.
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