Brühl - Wackelig, aber doch elegant. Das Junge Orchester des Gymnasiums
versuchte sich am „Allegro aus der Suite a-Moll“ von Georg Philipp Telemann.
Kein Wunder, dass bei dieser schwierigen Barockkomposition der ein oder
andere Ton daneben lag. Alice Engels aus der neunten Klasse nahm das aber
mit Humor und stimmte das Publikum auf den nächsten Song ein: „Wenn wir
schneller werden“, ließ sie das Publikum wissen, „ist das dieses Mal sogar
gewollt.“ Denn der traditionelle hebräische Weihnachtsgruß „Oshe Shalom“
gewann im Verlauf des Stücks an Tempo, so wollten es das „Accelerando“ der
Komposition und auch Dirigentin Angela Ankermann.
Bei dem Song „Jesus Christ, you are my life“ wechselte die Formation, trat
der Unterstufenchor zusammen mit der Bigband der Schule auf. „Freuen Sie sich
auf zwei wunderschöne Soli“, stimmte Berhard Heinl, Leiter der Bigband, das
Publikum ein. Magdalena Sasse aus der neunten Klasse legte ein gelungenes Solo
auf dem Tenor-Saxophon hin. Und Philipp Zelter aus der siebten Klasse
begeisterte an der Posaune. Vor dem Konzert hatte er fleißig das Zugvibrato
geübt. Es hört sich an, als flatterte ein langer vibrierender Ton aus der
Posaune heraus. Das effektive Zugvibrato funktionierte so gut, dass Bandleader
Heinl seinen Schüler Philipp nach dem Stück aufforderte, die markante Stelle
seines Solos noch einmal für das Publikum zu wiederholen.
Bühnenumbau. Noch einmal wechselte die Formation. Das „Allegro aus der Sinfonie
Nr. 40 in g-Moll“ von Mozart stand auf dem Programm. Die älteren Schüler kamen
mit einer kompletten Orchesterbesetzung auf die Bühne: Violinen, Bratschen,
Violoncelli, Klarinetten, Oboen, Fagotte, Posaunen und sogar vier Kontrabässe.
Die Aufführung der Sinfonie erreichte ein beachtliches Niveau. Das Orchester
klang leicht, unbeschwert, auch bei den schwierigen Passagen.
Bereits nach die Hälfte des Konzerts standen über 300 Schüler auf der Bühne.
Dirigent und Musikschullehrer Ulrich Menke, der seit 18 Jahren am Gymnasium
unterrichtet, hat für das musikalische Interesse eine Erklärung: „Wenn sich
Schüler nach dem Unterricht in einer Gruppe treffen und musizieren, dann
kommen die anderen automatisch hinzu.“
Nach der musikalischen Weltreise kam das Konzert mit dem ungarischen
„Weihnachtstanz“ der Hirten allmählich zum Abschluss. Das Schlusslied „Nun
freut euch, ihr Hirten“ sangen Musiker und Eltern zusammen. Zweieinhalb
Stunden Programm, und das am Dienstag- und Mittwochabend. Schüler, Lehrer
und Eltern können sich nach diesem überaus gelungenen Konzert auf Weihnachten
und Ferien freuen.