Kölnische Rundschau vom 11.09.2005



Vom Applaus wie berauscht



von SASCHA KINZLER


Schon kurz nach sieben Uhr morgens beginnt für die vier Schwestern aus Marmagen in der Eifel ein Tag voller Hochspannung: Elisa (11), Annika (10), Lena (7) und Charlotta Milz (4) wollen gemeinsam beim Schulmarathon starten. Die beiden Älteren laufen drei Kilometer, die zwei Jüngeren tausend Meter. „Ich bin ganz aufgeregt“, sagt die Vierjährige - sie ist eine der jüngsten Teilnehmer. Die Mädchen gehören zu den 73 jungen Staffel-Läufern bis zu 18 Jahren, die aus ganz Nordrhein-Westfalen angereist sind, um zugunsten der „Renniere“ ihr Bestes zu geben. Der Düsseldorfer Verein ist offizieller Charity-Partner des Köln-Marathons und schickt erstmals eine Staffel mit chronisch nierenkranken Kindern nebst gesunden Freunden ins Rennen - jedes der Kinder läuft eine seiner Konstitution angemessene Distanz. Gemeinsam wollen die „Renniere“-Kids mit weißen T-Shirts und roten Schirmmützen ein Zeichen für die Integration setzen. Die Rundschau unterstützt die Aktion.

Insgesamt sind sie zusammen mit 375 Schüler-Staffeln von je sechs Jungen und Mädchen plus einem „Ersatzläufer“ unterwegs. Eren Ucar (17) vom Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasium in Sülz ist in einer der Staffeln der Startläufer. „Ich will das Bestmögliche aus mir herausholen“, sagt Eren, der mit seiner 16-jährigen Mitschülerin Lisa Feldmann auf die Strecke geht. „Als Erste loszulaufen, ist besonders aufregend“, findet Lisa. Drei Stunden später sieht man in Deutz am Ziel nur entspannte, glückliche Gesichter. „Die Stimmung war toll. Überall waren Musikgruppen und Leute, die uns anfeuerten!“, strahlt Marian Schuh (12) vom Emil-Fichte-Gymnasium in Euskirchen. Auch die Jungen und Mädchen der „Renniere“ genossen den Applaus der fast 500 000 Zuschauer in vollen Zügen - den Zieleinlauf nach etwas über vier Stunden gehen sie alle gemeinsam an. Isabel Schwenk (11) vom Georg-Christoph-Lichtenberg-Gymnasium dagegen fand es besonders toll, an der Seite der Erwachsenen den Marathon zu bewältigen.



Mit 2:44:17 Stunden macht schließlich das Brühler St. Ursula-Gymnasium das „Rennen“. Da die Teilnehmerliste des Schulmarathons gestern noch nicht vollständig ausgewertet werden konnte, wurden die weiteren Platzierungen zunächst unter Vorbehalt bekannt gegeben: Platz zwei haben demnach die Schüler des Gymnasiums Lohmar (2:46:44 Stunden), Platz drei mit 2:48:16 Stunden das Stadtgymnasium Köln-Porz belegt.

Kölnische Rundschau vom 11.09.2005



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