von SASCHA KINZLER
Schon kurz nach sieben Uhr morgens beginnt für die vier Schwestern aus Marmagen
in der Eifel ein Tag voller Hochspannung: Elisa (11), Annika (10), Lena (7) und
Charlotta Milz (4) wollen gemeinsam beim Schulmarathon starten. Die beiden
Älteren laufen drei Kilometer, die zwei Jüngeren tausend Meter. „Ich bin ganz
aufgeregt“, sagt die Vierjährige - sie ist eine der jüngsten Teilnehmer.
Die Mädchen gehören zu den 73 jungen Staffel-Läufern bis zu 18 Jahren, die aus
ganz Nordrhein-Westfalen angereist sind, um zugunsten der „Renniere“ ihr Bestes
zu geben. Der Düsseldorfer Verein ist offizieller Charity-Partner des
Köln-Marathons und schickt erstmals eine Staffel mit chronisch nierenkranken
Kindern nebst gesunden Freunden ins Rennen - jedes der Kinder läuft eine seiner
Konstitution angemessene Distanz. Gemeinsam wollen die „Renniere“-Kids mit weißen
T-Shirts und roten Schirmmützen ein Zeichen für die Integration setzen. Die
Rundschau unterstützt die Aktion.
Insgesamt sind sie zusammen mit 375 Schüler-Staffeln von je sechs Jungen und
Mädchen plus einem „Ersatzläufer“ unterwegs. Eren Ucar (17) vom
Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasium in Sülz ist in einer der Staffeln der
Startläufer. „Ich will das Bestmögliche aus mir herausholen“, sagt Eren, der
mit seiner 16-jährigen Mitschülerin Lisa Feldmann auf die Strecke geht. „Als
Erste loszulaufen, ist besonders aufregend“, findet Lisa. Drei Stunden später
sieht man in Deutz am Ziel nur entspannte, glückliche Gesichter. „Die Stimmung
war toll. Überall waren Musikgruppen und Leute, die uns anfeuerten!“, strahlt
Marian Schuh (12) vom Emil-Fichte-Gymnasium in Euskirchen. Auch die Jungen und
Mädchen der „Renniere“ genossen den Applaus der fast 500 000 Zuschauer in vollen
Zügen - den Zieleinlauf nach etwas über vier Stunden gehen sie alle gemeinsam an.
Isabel Schwenk (11) vom Georg-Christoph-Lichtenberg-Gymnasium dagegen fand es
besonders toll, an der Seite der Erwachsenen den Marathon zu bewältigen.
Mit 2:44:17 Stunden macht schließlich das Brühler St. Ursula-Gymnasium das
„Rennen“. Da die Teilnehmerliste des Schulmarathons gestern noch nicht vollständig
ausgewertet werden konnte, wurden die weiteren Platzierungen zunächst unter
Vorbehalt bekannt gegeben: Platz zwei haben demnach die Schüler des Gymnasiums
Lohmar (2:46:44 Stunden), Platz drei mit 2:48:16 Stunden das Stadtgymnasium Köln-Porz
belegt.
Kölnische Rundschau vom 11.09.2005
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