Brühl. "Tötet meine Kinder nicht" steht auf manch einer Mauer in brasilianischen Großstädten. Dieser Appell an die Bürger der Städte ist nicht ohne Grund an die Mauern geschrieben worden, denn Sozialarbeiter bangen um das Leben der Kinder, für deren Zukunftschancen sie sich engagieren. Täglich werden in Brasilien tote Kinder gefunden, die von sogenannten Todesschwadronen umgebracht worden sind. Natürlich haben diese Straßenkinder keinen guten Ruf und die Sozialarbeiter, die sich für sie einsetzen, riskieren Unverständnis und gesellschaftlichen Widerstand. Genau das ist es aber, was die Schüler der 7d des St. Ursula-Gymnasiums faszinierte. Im Religionsunterricht war eine Reihe über Propheten am Beispiel des Propheten Amos vorausgegangen. Und genau wie die Propheten sich zu alttestamentlichen Zeiten gegen die gängige Meinung stellten und Hass und Spott ernteten bei ihrem Ruf, Ungerechtigkeiten zu beheben und Gottes Willen in den Mittelpunkt zu stellen, so bemühen sich die erwähnten Sozialarbeiter heute, den sonst chancenlosen Kindern eine reelle Chance im Leben zu erhalten. Das Hilfswerk Misereor unterstützt deren Projekte für Straßenkinder, verbreitet Informationen, so dass Menschen in Deutschland, wie die Kinder der Klasse 7d, von der Situation erfahren. Ein Solidaritätsmarsch wurde organisiert, Sponsoren im Verwandten- und Bekanntenkreis gewonnen und auch untereinander wollten sich die Schüler gegenseitig sponsern. Anfang April ging es unter der Leitung des Religionslehrers Peter Heinemann durch Brühl und die Ville. Das Ergebnis: Mit mehr als 3OOO,- DM kann das Misereor-Projekt nun unterstützt werden. Über den stolzen Ertrag, noch aufgestockt durch einen Kuchen- und Hot-Dog-Verkauf in der Pause, sind nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d froh.
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