Kirchenzeitung Köln vom 15. Februar 2008




Erstwähler motiviert

Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert sprach im St.-Ursula-Gymnasium



BRÜHL. Markus Kaulmann und Sven Witthöft von der Schülervertretung des Erzbischöflichen St.-Ursula-Gymnasiums waren begeistert. Beide hatten nämlich Politiker zum Gespräch in ihre Schule eingeladen - und nach dem Besuch des aus Brühl stammenden EU-Kommissars Günter Verbeugen vor gut einem halben Jahr folgte nun auch Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert (CDU) der Einladung. Vor über dreihundert Oberstufenschülern betonte der Diplom-Sozialwissenschaftler die Notwendigkeit von gemeinsamen Werten für die Gesellschaft und jede andere Gruppierung. Besonders im Zeitalter der Globalisierung seien Werte „wichtiger als je zuvor", da sie Voraussetzung für die Freiheit seien. Patriotismus sei im Gegensatz zu Nationalismus auch eine gute Sache, wie es bei der Fußball- Weltmeisterschaft deutlich geworden sei.

Kritisch fragten die Schüler nach, ob die Werte in allen europäischen Ländern gleich seien und wie Integration gelingen könne. „Unsere Werte unterscheiden sich überhaupt nicht von denen in anderen europäischen Ländern", betonte Lammert und nannte als Beispiele die Würde des Men-schen, Freiheit und Gerechtigkeit. „Es gibt Parallelgesellschaften in Deutschland", erklärte Lammert weiter. Für Integration seien daher vor allem Sprache, Bildung, Arbeit und soziale Absicherung notwendig.

„Über 80-Jährige gehen mehr wählen als Erstwähler. An der Mobilität kann das ja wohl nicht liegen", mahnte Lammert die Schüler zum Gebrauch ihres Stimmrechtes. Positiv äußerten sich viele anschließend darüber, Politik so persönlich erlebt zu haben.
KAS
Kirchenzeitung Köln vom 15.02.2008



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