Rede von OStD i.K. Werner Otte
am Ende der Verabschiedung im Atrium
des Erzbischöflichen St. Ursula-Gymnasiums in Brühl
am 22. Juni 2009




Sehr geehrter Herr Prälat Bachner,
sehr geehrter Herr Bardenheuer,
sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Gäste,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Eltern,
liebe Schülerinnen und Schüler,

als ich mir überlegte, was ich wohl am Ende dieser Feier sagen könnte, kam mir der Gedanke, einfach meine Gitarre zu nehmen und das bekannte Lied von Reinhard Mey zu singen: „Gute Nacht, Freunde, / es wird Zeit für mich zu geh’n. / Was ich noch zu sagen hätte, / dauert eine Zigarette / und ein letztes Glas im Steh’n.“

Doch verschiedene Punkte sprachen dagegen. Der entscheidende: Eine Rede in Zigarettenlänge – das kann ich einfach nicht – angesichts der vielen Erlebnisse und Erfahrungen in 24 Jahren

Welch lange Zeit 24 Jahre sind, verdeutlicht die folgende „Umrechnungstabelle“: 1 Otte = 2 Päpste, 2 Kölner Erzbischöfe / 3 Bundeskanzler, 3 Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule, 3 Schulseelsorger / 4 Bundespräsidenten, 4 Ministerpräsidenten, 4 Schulminister, 4 Brühler Bürgermeister / 5 Stellvertreter, 5 Vorsitzende der Schulpflegschaft / 7 Vorsitzende des Fördervereins / 19 Trainer des 1. FC Köln und ca. 2.500 Abiturzeugnisse.

Wenn ich auf diese lange Zeit zurückschaue, dann tue ich das mit „Dankbarkeit und Hoffnung“ – „gratia et spes“ – ein Begriffspaar, das wir schon 1993 über die Feiern zum 100-jährigen Bestehen unseres Gymnasiums gestellt haben.

Ich habe wirklich allen Grund dankbar zu sein, und zwar für so viele Menschen, für so viele Begegnungen und für so viele glückliche Umstände, dass ich darüber stundenlang reden könnte. Sie haben daher sicher Verständnis dafür, dass ich mich auf einige Punkte zu beschränken versuche – und trotzdem mehr als 5 Minuten brauche – und dass ich nur wenige Personen mit Namen nennen kann. Fühlen Sie sich aber bitte alle in meinen Dank eingeschlossen.

Dass ich schon recht früh Schulleiter werden konnte, verdanke ich zunächst meinem ersten Chef in Rösrath, Herrn OStD Tabertshofer; denn er hatte den Mut, einen jungen Studienrat schon mit 28 Jahren in die Schulverwaltung zu holen und ihm so Appetit auf Leitungsaufgaben zu machen. Das habe ich damals weit von mir gewiesen; denn als sein Stellvertreter mich einmal fragte, ob „Schulleiter“ nicht auch für mich einmal eine reizvolle Tätigkeit sein könne, habe ich ihm die Gegenfrage gestellt: „So viel Arbeit für so wenig Geld?“

Es ist anders gekommen; denn durch die Art seiner Schulleitung ist mir bewusst geworden, wie wichtig ein Schulleiter für die Schüler ist, wie viel Pädagogik über eine gute Verwaltung der Schule zu verwirklichen ist. Und darin ist er immer mein großes Vorbild geblieben, nicht zuletzt auch darin, gute Leute gehen zu lassen, wenn sie sich um größere Aufgaben bewerben, um schlechte zu verhindern.

Dankbar bin ich auch Dompropst Bernhard Henrichs, der als Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule ebenfalls kein Problem darin sah, aus einem größeren Kreis von Bewerbern einen jungen Mann, der noch kein Stellvertretender Schulleiter gewesen war, mit nur einem Mitbewerber der Schulkonferenz in Brühl vorzustellen.

Dankbar bin ich natürlich auch den damaligen Mitgliedern der Schulkonferenz, dass sie sich mit einem so eindeutigen Votum für mich entschieden haben, dass mir schon direkt nach der Sitzung das Ergebnis mitgeteilt wurde.

Der Start in Brühl war für mich trotzdem nicht einfach; denn Herr Pant, der Stellvertretende Schulleiter, war so schwer erkrankt, dass er nicht einen einzigen Tag mit mir gemeinsam in der Schule arbeiten konnte und schon in den Herbstferien verstarb. Außerdem stand mir ein Teil des Kollegiums sehr kritisch gegenüber.

Dankbar bin daher den vielen anderen, die bei aller Wertschätzung meiner Vorgängerin gegenüber von Anfang an konstruktiv und loyal mit mir zusammengearbeitet haben. Hier möchte ich stellvertretend für alle die damalige Oberstufenkoordinatorin Frau Ilse Schneider nennen und die Vorsitzende des Lehrerrats Frau Ute Wolf.

Dankbar bin ich auch, dass ich damals mit Frau Dalbert eine äußerst kompetente Sekretärin „übernehmen“ durfte, die mir vorbehaltlos offen gegenüberstand, die mich in jeder nur denkbaren Weise unterstützte und der ich absolut vertrauen konnte. Kein Wunder also, dass die gegenseitige Wertschätzung bis heute erhalten geblieben ist.

Besonders dankbar bin ich daher, dass ich in Frau Kolert-Stilz eine kongeniale Nachfolgerin für das Sekretariat gefunden habe, deren Einsatz für die Schule auch nicht ansatzweise angemessen honoriert wird. Mein Lohn bestand vor allem darin, sie ihre Fähigkeiten „ausspielen“ zu lassen und mit ihr nicht als Sekretärin, sondern als Kollegin zusammenzuarbeiten, der man absolut vertrauen kann. Auch hier wird die gegenseitige Wertschätzung, liebe Frau Kolert-Stilz, sicher über die Schulzeit hinaus andauern.

Dankbar erwähne ich auch das gute Verhältnis zum nicht-lehrenden Personal: Frau Wiese, Frau Wasch und Herr Schuhmacher.

Dankbar bin ich, dass das sich stetig verändernde Kollegium – heute übrigens das beste, das ich je hatte! – mit mir gemeinsam über die Jahre eine Schulkultur entwickelt hat, in der die Kinder und jungen Erwachsenen im Vordergrund stehen, in der Eltern und Lehrer eine Erziehungsgemeinschaft für die Kinder bilden, in der die Schule für die Schülerinnen und Schüler ein Stückchen Heimat werden kann. Dies wird offenbar auch außen wahrgenommen und anerkannt. Das belegen die konstant hohen Anmeldezahlen während der ganzen Zeit.

Dankbar bin ich in diesem Zusammenhang aber auch dafür, dass ich nie mehr Schicksal spielen und entscheiden muss, wer einen Platz bei uns bekommt und wer nicht. Das hat mich immer bedrückt; denn man kann es nie „richtig“ machen.

Dankbar bin ich, dass ich bei uns immer wieder erleben durfte, dass „gute Schule“ möglich ist, wenn man sich im Ziel einig ist und wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Ich bin daher dankbar,

- dass unsere Eltern sich für die schulische Entwicklung ihrer Kinder interessieren und sie in jeder Beziehung fördern,
- dass unsere Eltern sich in allen möglichen Bereichen ganz selbstverständlich in das Schulleben einbringen, nicht für ihr Ego, sondern im Interesse der Schüler,
- dass unsere Eltern die Leistung der Lehrer anerkennen, dass sie es ihnen auch sagen und so zur Berufszufriedenheit der Lehrer beitragen,
- dass unsere Schüler freundlich, höflich, rücksichtsvoll, aufgeschlossen, lernwillig, zuverlässig, pünktlich, hilfsbereit und lebensfroh sind und dass sie einen immer wieder erleben lassen, wie schön der Lehrerberuf ist. - Sie haben sie und unseren Schülersprecher ja eben selbst erlebt.
- dass sich unsere Schüler nicht nur für das unmittelbar Nützliche interessieren, sondern vielseitig interessiert sind und sich z.B. auch der Musik öffnen, - auch das haben Sie heute erlebt.
- dass unser Schulträger nicht nur das Notwendige finanziert, sondern z.B. auch die Schulkapelle, den Hörsaal und das Oberstufenzentrum allein mit Kirchensteuermitteln errichtet hat,
- dass unser Förderverein in sehr großem Umfang zusätzliche Mittel bereitstellt,
- dass unser Verein der Ehemaligen die Schule ideell wie materiell unterstützt,
- dass die Stadt Brühl, sehr geehrter Herr Bürgermeister, unsere Arbeit anerkennt, obwohl wir keine städtische Schule sind, und dass die Mehrheitsfraktionen uns seit Jahren einen Zuschuss zu den Allgemeinkosten gewähren,
- dass es eine enge Zusammenarbeit mit der Musikschule der Stadt gibt,
- dass Firmen, Sparkassen und andere Institutionen ihre unterschiedlichen Ressourcen zur Verfügung stellen wie z.B. die Kreissparkasse und die Erziehungsberatungsstelle der Caritas in Erftstadt,
- dass unsere Lehrer ihre Tätigkeit nicht nur als Job sehen, sondern mehr zu tun bereit sind, als sie müssen und als sie bezahlt bekommen und
- dass wir als Privatschule nicht sofort jede Neuerung 1:1 umsetzen müssen, sondern gewisse Freiräume haben.

Für alles könnte ich eine Fülle an Beispielen nennen.

Dankbar bin ich, dass wir nicht nur um uns selbst kreisen, sondern auch immer wieder die Not anderer in den Blick nehmen – in spontanen kleineren Aktionen einzelner Klassen und in regelmäßigen großen Aktionen wie dem Läufertag für die Leukämie-Hilfe in Bonn und dem Schulfest zugunsten der Andheri-Hilfe, mit deren Gründerin Frau Gollmann wir von Anfang an eng verbunden sind und die heute hier ist.

Meinen Blick geweitet hat auch – und dafür kann ich nicht dankbar genug sein – die Begegnung mit sehr vielen interessanten Menschen durch die Mitarbeit in zahlreichen Gremien:

- in der Direktoren- und Plenarkonferenz des Erzbistums
- in der Bezirksdirektorenkonferenz des Rhein-Erft-Kreises mit Düren und Jülich
- im Vorstand der Rheinischen Direktorenvereinigung in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Westfälisch-Lippischen Direktorenvereinigung
- in der Bundesdirektorenkonferenz
- im Programmbeirat des Instituts für Lehrerfortbildung
- und in anderen Ausschüssen.

Danken möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich auch den beiden „Chefs“, die ich im Erzbistum erleben durfte: Den beiden Erzbischöfen Kardinal Höffner und Kardinal Meisner. Ich erwähne Sie u.a. deshalb, weil es sich bei beiden um streitbare Persönlichkeiten handelt, die sich immer vernehmbar in die öffentliche Diskussion eingeschaltet haben bzw. einschalten – gelegen oder ungelegen. Ihr Beispiel hat mich immer wieder ermutigt, in meinen Bereichen ebenfalls klar Stellung zu beziehen – gelegen oder ungelegen.

Danken möchte ich auch der Hauptabteilung Schule/Hochschule des Erzbistums für die permanente freundliche Unterstützung. Ich danke Ihnen, Herr Prälat Bachner, Herr Bardenheuer und Herr Hassel, und den früheren Hauptabteilungs– und Abteilungsleitern sowie den übrigen Mitarbeitern, von denen ich Herrn Kockler deshalb besonders erwähnen möchte, weil er der einzige ist, mit dem ich über die gesamten 24 Jahre ununterbrochen zu tun hatte und dessen fachliche wie menschliche Qualitäten ich sehr schätze.

Danken möchte ich auch für die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Seminaren und mit der Bezirksregierung Köln und den Damen und Herren Dezernenten, unter ihnen besonders Frau Dr. Hellwig.

Danken möchte ich auch den Schulen innerhalb und außerhalb von Brühl für das gute Miteinander in schulischen Angelegenheiten sowie den Vertretern der ortho-doxen und der evangelischen Gemeinde für das gute Miteinander im Glauben und in der Ökumene. Auch hier könnte ich viele Beispiele nennen.

Danken möchte ich schließlich auch meiner Frau und meinen Kindern, dass sie mir den Rücken frei gehalten haben und dass sie zugunsten der Schule – auch in den Ferien – klaglos auf manche gemeinsame Stunde verzichtet haben. Das waren in 24 Jahren nicht eben wenige.

Alle positiven Erfahrungen, die ich nur unvollständig auflisten konnte, sind aber letztlich nicht unser Verdienst, sondern sind Geschenk – theologisch gesprochen: ungeschuldete Gnade – die zweite Bedeutung des Wortes „gratia“.


Liebe Gäste,


von der „gratia“ nun noch ganz kurz zur „spes“. Was erhoffe ich für die Zukunft unseres Gymnasiums?

- Ich hoffe, dass alles, was Lehrer, Eltern und Schüler zur Zeit als positiv erleben, auch in Zukunft gemeinsam von allen weitergeführt wird, dass alle aber auch für neue Entwicklungen offen sind nach dem Wort des Apostels Paulus: „Prüfet alles; das Gute behaltet.“ Diese Hoffnung ist angesichts der neuen Schulleiterin Frau Pickartz, des engagierten Kollegiums, der kooperativen Elternschaft und angesichts unserer Schüler sicher eine begründete Hoffnung.
- Ich hoffe, dass in unserem Gymnasium weiterhin immer wieder neu gefragt wird, was und wofür junge Menschen lernen sollen, und dass dabei „gymnasiale Bildung” nie verengt wird auf den Begriff der „Ausbildung” für die Bedürfnisse von Wirtschaft und Industrie. Unser Gymnasium muss vielmehr junge Menschen anleiten und befähigen, sich für alles, was um uns herum geschieht, zu interessieren, es wahrzunehmen, sich damit auseinanderzusetzen, nach dem Sinn zu fragen und zu handeln in Verantwortung vor Gott und den Menschen. Wir brauchen nicht nur ausgebildete Menschen, unsere Gesellschaft braucht dringend auch gebildete Menschen, Menschen mit Herz und Verstand.
- Ich hoffe, dass im Bewusstsein aller bleibt, warum die Farbe der Kreuze im Oberstufenzentrum das Grün des Vortragekreuzes in der St. Ursula-Kapelle aufgreift. Es soll dadurch deutlich werden, dass an unserem Gymnasium Glaube und Vernunft, fides et ratio, nicht zu trennen sind und dass deshalb Kapelle und Unterrichtsräume aufeinander bezogen sind. „Glaube und Vernunft (fides et ratio) sind wie die beiden Flügel, mit denen sich der menschliche Geist zur Betrachtung der Wahrheit erhebt.” - so lautet auch der erste Satz der entsprechenden Enzyklika von Papst Johannes Paul II.
- Ich hoffe, dass an unserem Gymnasium auch weiterhin Schulleiter, Lehrer, Schüler und Eltern Schwächen haben dürfen, weil mir vor einer Gesellschaft graut, in der nur noch das Perfekte zählt.
- Ich hoffe, dass unser Gymnasium weiter für schulpolitische Fragen offen ist und auch weiter zu schulpolitischen Aktionen bereit ist. Dies halte ich für sehr wichtig, weil wir der jungen Generation so vorleben, dass man in einer Demokratie nicht nur wählen kann, sondern auch aktiv Einfluss nehmen kann und das durchaus mit Erfolg. Ich halte es auch deshalb für wichtig, weil in naher Zukunft die Schulform Gymnasium politisch zur Disposition stehen könnte und wir dann gemeinsam alles für den Erhalt dieser Schulform tun müssen.

Liebe Gäste, eins aber dürfen wir als Christen nicht vergessen und das sollte uns jede ängstliche Sorge nehmen: Es ist unser Auftrag, uns nach besten Kräften mit unseren unterschiedlichen Talenten in der Welt zu engagieren, aber in dem befreienden Wissen: Das Heil der Welt hängt nicht von uns ab.

Diese Überzeugung finden wir bereits im Psalm 127: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.“

In diesem Sinne wünsche ich unserem St. Ursula-Gymnasium, dass der Herr auch in Zukunft die gemeinsame Arbeit der Schulgemeinde mit seinem Segen begleite.

Liebe Gäste, ich möchte mich bei Ihnen und allen, die mir diesen wunderbaren Tag geschenkt haben, noch einmal von ganzem Herzen bedanken, vor allem bei Frau Pickartz, bei der sicher alle Fäden zusammengelaufen sind – und greife nun doch noch zur Gitarre und trage Ihnen die stark gekürzte Fassung eines Liedes vor, das ich bei meinem ersten Schulfest 1985 mit Herrn Brücken und Herrn Donie gesungen habe: drei biblische Strophen mit neuen Erkenntnissen und zwei persönliche. Danach haben Sie sich den Imbiss redlich verdient.

Als unsre Mutter Eva den Adam hat verführt,
da hat der liebe Gott sie ganz schnell aufgespürt.
Der Engel, der sie rauswarf, trat nahe an sie ran
und sagte in das Öhrchen ihnen dann:
„Ich bring Euch auf der Stelle nach St. Ursula;
da ist die Welt in Ordnung, da ist alles klar.
Ihr setzt Euch in 'ne Bank sechs Stunden täglich nur
und neun Jahr später habt Ihr Abitur.“
Als Abram aus Chaldäa sich auf den Weg gemacht,
da hat ihn seine Sara nicht freundlich angelacht.
„Schon wieder einmal umzieh’n? Danach steht nicht mein Sinn!
Na, sag es schon, wo sollen wir denn hin?“
„Ich bring Euch auf der Stelle nach St. Ursula;
da ist die Welt in Ordnung, da ist alles klar.
Ihr setzt Euch in 'ne Bank sechs Stunden täglich nur
und neun Jahr später habt Ihr Abitur.“
Als Moses in Ägypten sein Volk endlich befreit,
da hat es in der Wüste zum Jammern sehr viel Zelt.
„Wo ist denn, ach,“ - so rief es - „nur das gelobte Land?"
Was Moses drauf gesagt, ist Euch bekannt:
„Ich bring Euch auf der Stelle nach St. Ursula;
da ist die Welt in Ordnung, da ist alles klar.
Ihr setzt Euch in 'ne Bank sechs Stunden täglich nur
und neun Jahr später habt Ihr Abitur.“
Ich fand es in der Zeitung, hier wird ‘ne Stelle frei;
dazu noch in der Leitung, da war ich schnell dabei.
Der Laden läuft auch ohne dich, o Junge, sei nicht dumm;
den Rest des Lebens kriegst du hier noch rum.
So ging ich auf der Stelle nach St. Ursula;
da ist die Welt in Ordnung, da ist alles klar.
Du setzt sich in 'ne Bank sechs Stunden täglich nur
und neun Jahr später hast du Abitur.
Nun ist die Zeit vorüber nach vierundzwanzig Jahr’.
Man mag es zwar nicht glauben, doch es ist wirklich wahr.
Erfüllt hat sich tatsächlich, was eben schon hier stund:
Der Laden läuft auch ohne mich ganz rund.
So pack ich meine Sachen in St. Ursula;
da ist die Welt in Ordnung, da ist alles klar.
Dass ich hierher gekommen, ich hab’ es nicht bereut.
Sie sind es schuld! - Es war ’ne gute Zeit!


zurück